Bei allen Makulaerkrankungen (feuchte AMD, diabetisches Makulaödem, Venenverschluss oder andere seltenere Erkrankungen) ist der Therapieablauf ähnlich. Da die medikamentöse Therapie (intravitreale Injektionen) der chronischen Erkrankung oft längerfristig erfolgt, versuchen wir, dass alle Untersuchungen und Behandlungen möglichst wenig Ihrer Zeit in Anspruch nehmen.
Unter einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) versteht man eine Erkrankung der zentralen Netzhaut, die in der Regel bei älteren Menschen auftritt und zu einem zunehmenden Verlust der Sehschärfe führen kann. Bekannte Risikofaktoren sind: Alter, familiäre Belastung, Rauchen und ungefiltertes Sonnenlicht. Grundsätzlich kann eine trockene von einer feuchten Form unterschieden werden, wobei die Zustände wechseln können.
Bei der umgangssprachlich „feuchte Makuladegeneration“ genannten Erkrankung kann es zu einer deutlichen Reduktion des zentralen Sehvermögens kommen. Grund hierfür ist, dass sich krankhafte Gefäße ausbilden, die nicht dicht sind. Die Folge ist eine Schwellung der zentralen Netzhaut (Makulaödem) oder aber eine Blutung in diesem Bereich. Ein Ödem muss zeitnah behandelt werden, da sonst bleibende Schäden am Auge entstehen können.
Sie können sich selbst testen. Setzen Sie die Brille auf, die Sie sonst auch im Umgang mit diesem Endgerät (z. B. Handy) nutzen würden, und halten Sie abwechselnd ein Auge zu. Schauen Sie dann auf den Punkt in der Mitte des Gitters. Sollte Sie kein reguläres Karopapier sehen, sondern Dellen, verzogene Linien, so sollten Sie sich umgehend telefonisch (07141 – 2 99 77 33) bei uns melden. Schildern Sie die akute Sehminderung, und wir werden Sie so schnell wie möglich untersuchen. Die Behandlung kann zu einer Verbesserung der Sehschärfe führen bzw. fast immer das weitere Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen bzw. aufhalten.
Bei dieser Form kann es zu einem Abbau der Nervenzellen der zentralen Netzhaut kommen. Über die Jahre kann langsam die Lesefähigkeit verloren gehen. Teilweise können auch Gesichter nicht vollständig erkannt werden.
Aktuell steht keine heilende Therapie zur Verfügung. Vergrößernde Sehhilfen (z. B. Lupen, Lesegeräte, Tablets) können das Alltagsleben häufig spürbar verbessern. Oft hilft es auch, dass man statt einer Gleitsichtbrille eine reine Lesebrille benutzt. Bei einer Lesebrille steht die volle Fläche des Glases als Sichtfeld zur Verfügung.
Trotz fehlender Therapie sind regelmäßige augenärztliche Untersuchungen sinnvoll, um eine Veränderung der trockenen in eine feuchte AMD rechtzeitig zu erkennen.
Durch Diabetes kann es zu Veränderungen am Augenhintergrund kommen. Eine Möglichkeit ist die Einlagerung von Flüssigkeit am Ort des schärfsten Sehens (diabetisches Makulaödem) und folglich eine Verschlechterung des Sehens. Durch eine Verbesserung der Diabeteseinstellung bildet sich in der Regel auch das diabetische Makulaödem zurück. Sollte dies nicht der Fall sein, so sollte das diabetische Makulaödem mit Medikamenten behandelt werden. In der Folge verbessert sich meist die Sehschärfe.
Durch verschiedene Risikofaktoren (z. B. Glaukom) kann es zu einem Verschluss von venösen Gefäßen am Auge kommen. Daraus resultiert eine Minderversorgung der Netzhaut mit Blut, und es kann sich ein Makulaödem entwickeln. Teilweise bildet sich dieses nach vier bis sechs Wochen spontan zurück. Wenn dies nicht der Fall ist, sollte dringend eine Therapie mit Medikamenten begonnen werden. In der Folge verbessert sich dann in der Regel die Sehschärfe.
Bei der ersten Vorstellung in unserer Praxis prüfen wir Ihre Sehschärfe, untersuchen Ihre Augen und fertigen eine Schichtaufnahme Ihrer Netzhaut mit dem OCT an. So gelingt die Diagnosesicherung eines Makulaödems.
Wir vereinbaren dann einen Termin für eine Farbstoffuntersuchung der Augengefäße (Angiografie) im Klinikum Ludwigsburg mit Ihnen, da für diese Untersuchung zu Ihrer Sicherheit ein Narkosearzt für seltene Überempfindlichkeitsreaktionen anwesend sein muss. Sollte sich auch in dieser Untersuchung die Verdachtsdiagnose bestätigen, so empfehlen wir Ihnen eine medikamentöse Therapie der Erkrankung.
Je nach Diagnose empfehlen wir zur Behandlung ein Anti-VEGF-Medikament: Avastin (Bevacizumab), Eylea (Aflibercept) oder Lucentis (Ranibizumab). Bei allen Therapieschemata planen wird eine erste Therapie mit drei Spritzen im monatlichen Abstand. Nach drei Monaten wird dann erneut im OCT nach dem Vorhandensein des Ödems gesucht.
Entweder wird im Anschluss gleich eine neue Dreier-Spritzenserie geplant oder der Abstand zur nächsten Spritze verlängert bzw. verkürzt – aber nie weniger als vier Wochen zwischen zwei Spritzen. Bei diabetischen Makulaödemen und solchen infolge von venösen Verschlüssen kann auch ein Kortisonpräparat (z. B. Eylea oder Iluvien) zum Einsatz kommen, welches weniger Injektionen erfordert.
Alle Injektionen werden in den OP-Räumen der Belegabteilung des Klinikums Ludwigsburg durchgeführt. Ein Team aus ausgebildeten Pflegekräften und medizinischen Fachangestellten kümmert sich um Sie. Unser Ziel ist, dass zwischen Ihrer Ankunft und dem Ende der Behandlung nicht mehr als 60 Minuten liegen. Über 2200 derartige Injektionen im Jahr 2021 zeugen davon, dass wir viel Erfahrung mit der Behandlung solcher Erkrankung haben und die Patienten uns vertrauen.
Einige Tage nach der Injektion erfolgt eine Nachkontrolle in unserer Praxis, um festzustellen, ob es zu einer Komplikation nach der Spritze gekommen ist. Zudem vereinbaren wir bei dieser Gelegenheit die weiteren Behandlungstermine mit Ihnen.
Sollten Sie Fragen haben oder sich bei uns behandeln lassen wollen, so wenden Sie sich gerne jederzeit an uns.
Sollten Sie Symptome einer akuten Sehverschlechterung bemerken, so kommen Sie umgehend in unsere Praxis zur Untersuchung. Gerne mit telefonischer Vormerkung, aber auch ohne Termin mit Wartezeit persönlich in der Praxis vorbeikommen.
Bitte nutzen Sie für Rückfragen unser Kontaktformular oder melden sich jederzeit telefonisch bei uns unter 07141-2997733.
Frau Nafzger
Frau Memleb
Vormittags:
Montag bis Freitag: 7:45 bis 12:30 Uhr
Nachmittags:
Montag bis Donnerstag: 14:00 bis 17:00 Uhr.
Außerhalb dieser Zeiten besteht ein Notdienst.
Bitte beachten Sie, dass die Sprechzeiten, insbesondere während Ferienzeiten und Feiertagen, variieren können. Bitte rufen Sie uns vorher kurz an.
Schillerstraße 6
71638 Ludwigsburg
Mit dem Auto
Parkmöglichkeiten finden Sie im Parkhaus Sparkassengarage direkt unter unserer Praxis. Bitte fahren Sie von der Gartenstraße in das Parkhaus ein.
Mit Bus & Bahn
Die Busse der Ludwigsburger Verkehrslinien passieren alle den „Zentralen Omnibusbahnhof“ sowie viele Linien die Haltestelle „Arsenalplatz“. Am Bahnhof halten die S- Bahn Linien 4 und 5 sowie verschiedene RegionalExpress Linien. Jeweils ca. 3 Minuten Fußweg.
Mit dem Taxi
Direkt am Bahnhof sowie am Arsenalplatz gibt es einen Taxistand, den Sie zu Fuß in jeweils ca. 3 Minuten von unserer Praxis aus erreichen. Gerne rufen wir aber auch ein Taxi für Sie, das direkt vor dem Gebäude anfahren kann.